Leitlinien geben Empfehlungen, wie eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden sollte. Sie richten sich vor allem an Ärztinnen und Ärzte, aber auch an Pflegekräfte und andere Fachleute im Gesundheitswesen. Leitlinien sollen dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten angemessen behandelt und versorgt werden. So enthält zum Beispiel die Leitlinie zum Gebärmutterhalskrebs außer Empfehlungen zu Diagnose und Therapie auch solche zu psychosozialer Unterstützung, Rehabilitation und Nachsorge. Leitlinien fassen das aktuelle medizinische Wissen zusammen, wägen Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und geben auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen. Eine Leitlinie soll außerdem darüber informieren, wie gut eine Empfehlung wissenschaftlich belegt ist. Leitlinien müssen regelmäßig aktualisiert werden. Im Gegensatz zu Richtlinien sind Leitlinien rechtlich nicht verbindlich. Das heißt, Ärztinnen und Ärzte können von der in der Leitlinie empfohlenen Behandlung abweichen, wenn sie denken, dass sie für einen bestimmten Patienten nicht geeignet ist. Abweichungen sollten aber jeweils begründet sein. Zu manchen Erkrankungen gibt es auch allgemeinverständlich geschriebene Patienten-Leitlinien. Sie stehen kostenfrei im Internet zur Verfügung. Einen Überblick über die aktuellen Patienten-Leitlinien bietet die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften.
Was sind Leitlinien?
Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)