In medizinischen Fragen richtig zu entscheiden, ist nicht immer einfach: Welche Vor- und Nachteile hat eine Behandlung oder Untersuchung? Ist sie überhaupt nötig, und gibt es Alternativen? Die evidenzbasierte Medizin (EbM) sucht nach verlässlichen Antworten, damit Patientinnen und Patienten die für sie beste Behandlung erhalten. Sie stützt sich dabei auf wissenschaftliche Belege und nicht nur auf Theorien oder Expertenmeinungen. Wer krank ist, möchte schnell wieder gesund werden. Im besten Fall geht das von allein: Der Körper bekommt die Krankheit nach ein paar Tagen selbst in den Griff. Bei vielen Erkrankungen kann Medizin jedoch die Heilung beschleunigen oder helfen, Komplikationen zu vermeiden. Ob eine Behandlung sinnvoller ist als Abwarten, hängt von vielen Einzelheiten ab: Wie gut sind die Chancen, dass die Behandlung wirkt? Muss man Nebenwirkungen in Kauf nehmen? Kann es zu Komplikationen kommen, wenn man nichts unternimmt? Patientinnen, Patienten und Angehörige, Ärzte und andere Fachkräfte brauchen in solchen Situationen verlässliches Wissen, um gute und passende Entscheidungen treffen zu können. Die evidenzbasierte Medizin (EbM) stellt ihnen aktuelle und wissenschaftlich geprüfte Informationen zu den verschiedenen medizinischen Möglichkeiten bereit. Sie hilft herauszufinden, welche Vor- und Nachteile eine Behandlung oder Untersuchung hat, wann sie jemandem nützt und ob sie auch schaden kann. Mit eigens dazu entwickelten Methoden sucht die EbM nach den besten Belegen für den Nutzen einer medizinischen Maßnahme . Solche Belege finden sich in aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien. Nicht zuletzt trägt die EbM dazu bei, dass Studien gemacht werden, die für Patientinnen und Patienten entscheidende Fragen beantworten können. Neben dem Nutzen einer Behandlung gehört dazu zum Beispiel ihr Einfluss auf die Lebensqualität.
Was ist evidenzbasierte Medizin?
Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)